Wie doch die Zeit vergeht. „A new beginning“ habe ich den letzten Beitrag betitelt. Und dieser liegt nun schon ein halbes Jahr zurück. Dabei war die Doppeldeutigkeit durchaus beabsichtigt – und sollte sich nicht nur auf die beschriebene Wiederaufnahme des Trainings beziehen .. sondern auch eine zu erwartende erhöhte Beitragsfrequenz andeuten. Da war dann aber das Leben vor – ja, und auch ein bißchen Sport.
Jetzt ist es so, dass ich mich beim Joggen (die Domain heißt nicht nur aggrojogger.de, bisweilen gebe ich mich tatsächlich dieser Risikosportart hin) gerne mal hinlege. Bei einer Gelegenheit in jüngerer Zeit – genau genommen bei jener, die zu beschreiben ich im Begriff bin – habe gelernt, dass das reflexive Verb „maulen“ nicht Teil jedermanns aktiven Wortschatzes ist. Meines indes sehr wohl. Es ist also wieder passiert. Der Aggrojogger kriegt seine Füße nicht richtig hoch und bremst mit dem Gesicht. Das wirkte zunächst nur dramatisch. So eine Platzwunde am Kopf blutet schon stark. Und na ja – wenn es im Kopf so richtig rummst, erschreckt es einen schon arg.
Später sollte ich dann feststellen, dass ich beim Bremsen auch die rechte Hand zur Hilfe nahm. Und mir hierbei den 5. Mittelhandknochen brach. Basisnah. Was, wie ich später lernte, dazu beiträgt, dass man mir den Sturz als solchen auch abkauft. Bei Schlagverletzungen bricht der MHK wohl lieber kurz vor den Fingerknochen. Komisch, ob der Orthopäde den Blog kennt? Was mag ihn wohl motiviert haben, auf diesen Umstand hinzuweisen?
Wie dem auch sei: lange Rede kurzer Sinn: ich bin also verletzt und krankgeschrieben und dies ist mein diesjähriger Beitrag.
Dabei hätte ich schon einiges zu erzählen gehabt. Drei Jahre nach dem Zwischenfall, der mich seinerzeit auf’s Rad hat steigen lassen, bin ich wieder einen Marathon gelaufen.
Die Vorbereitung war sehr abwechslungsreich, gar kein Vergleich zu den vielen in meinem früheren Leben. Beim Rennen selber habe ich mich etwas übernommen, aber ich bin durch gekommen. Schade um die Geschichten.
Auch das Trainingslager auf Mallorca blieb – außer auf Instagram und Strava – zu meinem Bedauern weitgehend undokumentiert. Der Kollege, der da unter dem Olivenbaum chillt, ist übrigens G. Nur um mal aufzuzeigen, dass er nicht nur im Winter Rad fährt.
Das erste Halbjahr brachte auch Familienzuwachs:
Mit ihr bin ich Rudi Bode gefahren. Das Projekt Nord Cup ist meiner Verletzung sei Dank allerdings wohl gestorben und mir bleibt das Trikot erspart. Hach Rudi Bode – als wir uns ernsthaft freuten, dass es hagelte, weil der Hagel nicht so in die Klamotten zieht wie Starkregen. Als ich unerwarteterweise bei J. und N. vor der Haustüre vorbeifuhr. Wär auch einen Eintrag wert gewesen.
Überhaupt nehme ich gerade mit den staunenden Augen eines Kindes am organisierten Rennradzirkus teil. Meine ersten RTF-Punkte waren mir seinerzeit auch ein Instagram-Posting wert:
Ein von Thomas Pape (@thomas_pape) gepostetes Foto am
Immerhin hab ich an dem Wochenende, im Gegensatz zu den Fußballern, drei Punkte für den magischen FC geholt.
Später in Husum kam dann endlich wieder das Rennrad zum Einsatz.
Das Bild entstand kurz bevor ich die Herren ziehen lassen musste, kurv vor den letzen 50 Kilometern allein im Gegenwind, kurz vor dem Ausloten und erstmaligen Überschreiten der IKS (Usenet-Folklore – googelt das; hier reicht zu sagen: mir ging es richtig schlecht). Die Erinnerung ist inzwischen längst verklärt, allein schon durch Kalle Bäcker vierzehn Tage später. Da passte dann wieder alles. Das Wetter war genauso schön, der Wind schwächer, ich fitter… ich wähnte mich auf dem aufsteigenden Ast. Was dann passierte, habe ich eingangs eingehend geschildert.
So weit. Ich werde mich bemühen, die Schlagfrequenz zu verdoppeln. Heißt: vielleicht zeige ich Euch im Dezember noch mal ein paar Fotos.
Danke für’s Lesen.